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Finanzlexikon: wertparadox

wertparadox

Das klassische Wertparadox findet sich erstmals bei Adam Smith. Allgemein handelt es vom Unterschied zwischen Wert und Preis bzw. zwischen Nutzen und Preis.

Klassisches Beispiel: Auf die Frage, was mehr Wert ist: ein Kubikmeter Wasser oder ein Diamant von der Größe eines Stecknadelkopfes, wird fast jeder intuitiv antworten: der Diamant. Das ist tatsächlich auch der Fall. Für den Diamanten wird man das vielleicht das Hundert- oder Zweihundertfache zahlen müssen wie für den Kubikmeter Wasser.

Das Paradoxon begründet sich nun in der ebenfalls wahren Aussage, dass Wasser eigentlich das wertvollere Gut von beiden ist. Wasser ist lebenswichtig! Ist ein Mensch zwei bis maximal drei Tage ohne Wasser, stirbt er. Er kann jedoch ein Leben lang ohne einen einzigen Diamanten auskommen.

Die Auflösung dieses Paradoxons ist möglich mit dem 1. Gossen'schen Gesetz (Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen).

Smith löst das Paradoxon auf, indem er den Begriff des Wertes aufspaltet in Tauschwert (value in exchange) und Gebrauchswert (value in use). Der Gebrauchswert von Wasser ist ungeheuer hoch, während der Gebrauchswert eines Diamanten relativ gering ist. Umgekehrt beim Tauschwert: Das Wasser hat einen sehr geringen Tauschwert (aber nicht überall!), während der Diamant einen sehr hohen hat (auch nicht überall).

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